Bereits am Donnerstag nach den Osterferien durften unsere 10er - eingeteilt in 6 Lerngruppen - wiederkommen, um sich vor Ort gemeinsam mit den Lehrern auf ihre Abschlussprüfung vorzubereiten. Nach dem Einstiegstag, der sich um Unterweisung und Vertrautmachen mit den Corona-Verhaltensregeln in Schule und Unterricht drehte, wurden die Schülerinnen und Schüler in den darauffolgenden Tagen intensiv in den Fächern Deutsch, Mathe und Englisch betreut. Die Lehrer, die nicht zur Risikogruppe gehören, übernahmen Unterricht und Aufsichten. Glücklicherweise konnten die drei Zehnerklassenlehrer ihre Schüler auch selber unterrichten. Seit 11. Mai durften dann auch die Schüler der anderen Jahrgangsstufen wieder in die Schule zurück, jedoch nicht alle auf einmal, sondern nach einem sehr gut organisierten und koordinierten Rollsystem. Dies musste sehr rasch auf den Weg gebracht werden, weil die Landesregierung die Entscheidung des Wiederbeginns sehr kurzfristig getroffen hatte. Im Vorfeld musste bedacht werden, dass wegen der Hygienevorschriften Unterricht nur in kleinen Gruppen und in wenigen Räumen stattfinden darf. Unter diesen Rahmenbedingungen wurde dann ein bis zu den Sommerferien geltender Stundenplan völlig neu konzipiert. Insgesamt 36 Gruppen müssen in 9 Klassenräumen unterrichtet werden, außerdem werden 6 Gruppen der Jahrgangsstufe 10 in den bereits hergerichteten Räumen ihren Restunterricht haben und ihr Prüfungen schreiben. Die 42 Gruppen sind in Unterrichtsblöcke von A-E eingeteilt, jeder Block hat an jeweils einem Tag Unterricht. Und die nächsten drei oder vier Tage aus logistischen Gründen unterrichtsfrei und Schularbeit zuhause. In den zur Verfügung stehenden Klassenräumen sind die Tische so gestellt und abgeklebt, dass die Mindestabstände von 1,50 m eingehalten werden können und nach dem rollierenden System 4 Schüler (an jedem Tag 1 anderer) mit aufgeklebter Namenskarte einem Platz fest zugeordnet sind. Ebenso festgelegt ist die Reihenfolge, in der die Schüler sich auf dem mit Abstandslinien markierten Schulhof aufstellen und unter Einhaltung der Abstandsregeln in die Klassenräume geschleust werden. Dort muss sich jeder die Hände waschen und sofort zu seinem markierten Platz gehen, an dem er sich während des gesamten Unterrichtsblockes aufhalten muss. In umgekehrter Reihenfolge verlassen die Schüler die Klasse auch wieder. Auf dem Pausenhof gelten die Abstandsregeln und werden mit Unterstützung der verstärkten Aufsicht gut eingehalten. Während des Unterrichts sind die Klassenräume gut belüftet, zumeist stehen die Klassentüren auf.

 

Alle - Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer - sind froh, wieder in der Schule zu sein, auch wenn es längst nicht dem gewohnten Schulalltag entspricht. Aber die Freude über die sozialen Kontakte ist groß und eine relativ große Lernbereitschaft in den kleinen Gruppen vorhanden. Wenig Schüler in einer Lerngruppe birgt viele Vorteile, die aktuell zum Vorschein treten und sich positiv auswirken: es ist sehr ruhig in der Schule, es herrscht eine angenehme Atmosphäre auf dem gesamten Gelände und im jeweiligen Klassenzimmer, kaum Streit, Konflikte, Unterrichtsstörungen, Konzentration auf Wesentliches ist möglich. Es herrscht große Aufmerksamkeit, alle kommen mit, alle sind bereit, Ablenkung und Störung kommen kaum vor, Lernen passiert gerade sehr intensiv und erfolgreich. Leider sind aber andere Unterrichtsformen wie Gruppenarbeit, Partnerarbeit, Projektarbeit, Lernen bei Bewegung und anderes aufgrund der strengen Hygieneregeln nicht möglich. An dieser Stelle Lob und Dank an unsrer Schüler, wie gut sie das hier machen!!!

 

Insgesamt versuchen Lehrer wie Schüler das Positive in den Blick zu nehmen und das Beste draus zu machen, das haben ja alle schon lange in „Corona ohne Schule“ geübt. Herausforderungen anzunehmen und zu meistern, neue Erfahrungen zu machen, Chancen wahrzunehmen und Neues auszuprobieren und schätzen zu lernen, was wir im Regelfall alles gehabt habe, und hoffentlich wieder haben werden – das sind aktuell gute Möglichkeiten an unserer Schule!

 

(UWa)